PZR und Schwangerschaft 

Professionelle Zahnreinigung in der Schwangerschaft

Die professionelle Zahnreinigung ist in der Schwangerschaft nicht gefährlich, falls bestimmte Regeln beachtet werden. Mit Kosten ist die Prophylaxe auch in der Schwangerschaft verbunden

Prophylaxe um Neugeborene nicht zu infizieren

Ist eine professionelle Zahnreinigung auch vor oder in der Schwangerschaft sinnvoll? Eine optimale Mundhygiene, die durch die professionelle Zahnreinigung unterstützt wird, ist grundsätzlich immer zu empfehlen. Gerade für Frauen mit Kinderwunsch, also vor der Schwangerschaft, ist die regelmäßige Individualprophylaxe besonders ans Herz zu legen. Bakterien aus der Mundhöhle können auf das Neugeborene übertragen werden. Dies gilt natürlich auch für Väter und andere dem Kind nahe stehenden Personen. Kinder kommen ohne die Karies auslösenden Bakterien auf die Welt und werden in der Regel durch Erwachsene infiziert.

Professionelle Zahnreinigung während Schwangerschaft gefährlich?

In der Schwangerschaft und in der Stillzeit muss jede Frau für sich selbst entscheiden, ob sie den Embryo bzw. das Neugeborene einer Bakteriämie aussetzten möchte. Das Risiko des in Umlauf Bringens von Erregern, die sich bei der Reinigung aus den Zahntaschen lösen, muss abgewägt werden (siehe auch Risiken). In der Schwangerschaft ist eine Behandlung im 2. Trigemon für Mutter und Kind bedenkenlos. Dies wurde anhand der Parodontitistherapie in einer schulmedizinischen Studie umfassend untersucht (Michalowicz et al, Treatment of peridontal diesase and the the risk of preterm birth, 2006). Es empfiehlt sich daher die Individualprophylaxe nicht im ersten oder dritten Trigemon der Schwangerschaft durchführen zu lassen. Im ersten Abschnitt der Schwangerschaft werden wichtige Organe des Embryos gebildet. Im letzten Abschnitt der Schwangerschaft sollte die Schwangere nicht mehr mit einer Prophylaxe belastet werden. Der Körper ist mit anderen Dingen belastet und das meist einstündige Reinigen der Mundhöhle wird als sehr beschwerlich wahrgenommen. Damit es zu keiner Kompression der Vena cava kommt, sollten Schwangere bevorzugt immer leicht links während der Behandlung gelagert werden. Das leicht aufrechte Sitzen wird ebenfalls empfohlen. Ob sich eine Schwangere am Ende der Individualprophylaxe die Zähne mit Fluorid versiegeln lassen will, muss sie selbst entscheiden. Informationen zum Thema Fluoridierung finden Sie im Kapitel Nachteile – Fluoride. Wichtig ist aber, dass direkt nach der Professionellen Zahnreinigung eine gründliche Desinfektion des Mundraums erfolgt, so dass sich eventuell freigesetzte Erreger so wenig wie möglich im Körper verteilen können.

Zahnfleischbluten in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft neigen viele Frauen durch die Gewebeproliferation (Wachsen des Gewebes) zu Gingivahyperplasien (Zahnfleischwucherungen). Durch eine gute Mundhygiene, die durch die Individualprophylaxe optimiert werden kann, verringert sich das Risiko einer Gewebeproliferation. Ist die Gingivahyperplasie bereits vorhanden, ist eine penible Mundhygiene wichtig. Im Abschnitt Schwangerschaft können Sie hierzu mehr erfahren.

Was kostet die Zahnreinigung in der Schwangerschaft

Auch in der Schwangerschaft ist die professionelle Zahnreinigung für gesetzlich versicherte Frauen eine Privatleistung. Die Krankenkassen wie AOK und Techniker Krankenkasse (TK) übernehmen diese sehr sinnvolle Behandlung nicht. Die Kosten belaufen sich in der Regel zwischen 70 und 170 Euro. Die Praxen unterscheiden sich und legen die Preise selber fest. Eine Zahnreinigung in München ist im Schnitt teurer als eine Zahnreinigung in Berlin. Die privaten Versicherungen übernehmen meist die die Prophylaxe.